Zum Hauptinhalt springen

NEWS

Integration durch Sprachförderung – Schulpaten leisten an beiden Standorten wertvolle Arbeit - weitere Ehrenamtliche gesucht

Quelle: HA vom 13.12.2016

Die Südschule hat seit dem vergangenen Schuljahr 20 Kinder aus den Kriegsgebieten in Syrien, dem Iran, Irak und Libanon aufgenommen. Die meisten von ihnen hatten noch nie eine Schule von innen gesehen. Für eine bessere Integration von Anfang an haben wir versucht, die Kinder gleichmäßig dem Alter entsprechend auf 12 Klassen zu verteilen. Maximal sollten es zwei – möglichst nicht gleichsprachige – Flüchtlingskinder in einer Klasse sein (z. B. kurdisch mit arabisch). Es galt wie heute  die Prämisse: die Kinder dürfen/müssen auch im Klassenunterricht deutsch sprechen, sie brauchen Gelegenheit dazu. Auch wenn es stört, dürfen sie mit ihren Tischnachbarn kommunizieren. Außerdem rieten wir allen Eltern ihre Kinder in die Offene Ganztagsschule (OGS) zu schicken. Unterstützt wurden wir beim Erstkontakt von Herrn Bouasker von der Stadt Kamen, der arabisch und kurdisch spricht. Es wurde neben dem Nachmittagsspiel in der OGS, wo die Kinder mit Deutschsprachlern sprechen müssen, nach weiteren Möglichkeiten für den Spracherwerb gesucht. Im April 2016 kam die Idee der Pateneltern auf. Zunächst baten wir in der Elternschaft und über die katholische Kirchengemeinde „Heilige Familie“ um Hilfe. Ausgeweitet haben wir die Suche schließlich über den „Runden Tisch der Vereine und Verbände Südkamen“. So konnten wir neben den Eltern auch ehemalige Lehrer gewin­nen. Zuletzt meldeten sich über die Mundpropaganda auch Bürger der Stadt – viele wollten mithelfen. Mittlerweile können wir auf ein halbes Jahr äußerst erfolgreiche Unterstützung durch Schulpaten zurückblicken. Die Erwachsenen kommen unterschiedlich oft am Morgen in die Klasse zu ihrem Patenkind, im günstigsten Fall täglich für eine Schulstunde. Sie sprechen sich mit der Klassenlehrerin ab, was zu tun ist, verlassen den Raum und arbeiten allein zusammen oder verbleiben im Klassenraum. Über einfache Sprachspiele werden Zusammenhänge zwischen Sprechen und Handeln besonders klar. Der Pate hat aber nicht nur die Aufgabe, mit den Kindern zu sprechen, sondern natürlich auch zu lachen. Inzwischen kennen sich die Paten und Kinder gut, es entstehen Bindungen. So lernt es sich leichter. Die Paten erfahren viel von den Kindern, die sich im Schonraum leichter öffnen und sich eher trauen zu sprechen. Die Paten bekommen Material von den Lehrerinnen oder bringen selbst etwas mit. Inzwischen können sie die Kinder schon recht gut einschätzen. Es ist eine Win-win-Situation für alle! Die Kinder arbeiten gern mit den Paten zusammen, die Lehrerinnen bekommen wertvolle Rückmeldungen über die Schülerinnen und Schüler, die sie sonst nebenbei nicht bekommen würden. Und die Paten berichten uns, dass sie sich durch den Kontakt mit den Kindern bereichert fühlen und etwas zurückbekommen für ihren Einsatz. Die Paten arbeiten ehrenamtlich nach selbstgewählten Zeiten, verlässlich an mindestens einem Tag und maximal fünf Tagen in der Woche. Jeder Bürger, der Interesse an einer solchen Aufgabe hat und auch mithelfen möchte, kann sich unter der Rufnummer der Schule 02307/923260 melden und mitmachen. Einen Presseartikel des Hellweger Anzeigers finden Sie, wenn Sie diesem Link folgen...